Lebensraum für elektrosensible Menschen
WEISSE ZONE RHÖN e.V., Am Joßberg 11, 36142 Tann
Per E-mail
bundespraesidialamt@bpra.bund.de
Herrn Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier
Beabsichtigte Versteigerung der 5G-Frequenzen
Sehr geehrte Herr Bundespräsident Steinmeier,
der Verein „Weiße Zone Rhön e. V.“, vertritt elektrosensible
Menschen, die unter für sie menschenunwürdigen, durch Mobilfunk
belasteten Gebieten, leben müssen. Wir versuchen deshalb
sogenannte „Weiße Zonen“, Zonen mit möglichst geringer
Mobilfunkbelastung, zu finden, zu erhalten und abzusichern. Wir sind
im Biosphärenreservat Rhön tätig, das sich über das Länderdreieck
von Hessen, Bayern und Thüringen erstreckt. Unser Verein ist hier
Mitglied im Förderverein, Verein Natur und Lebensraum Rhön
(VNLR).
Ein Biosphärenreservat steht für ein nachhaltiges Zusammenleben
von Mensch und Umwelt. Eine durch die Umwelt geschädigte Zielart
(hier Menschen) kann sich in einer intakten und strahlenarmen Zone
erholen und gesunden. Welch eine großartige Möglichkeit bietet
unser Biosphärenreservat Rhön hier. Daher halten wir gerade diese
Gegend prädestiniert für ein solch zukunftsweisendes Projekt einer
funkfreien Oase zur Gesundung von Mensch, Flora und Fauna.
Durch den momentanen nahezu flächendeckenden Ausbau der
Mobilfunknetze sind diesen Rückzugs- und Gesundungsoasen sehr
enge Grenzen gesetzt.
Dagegen unmöglich macht es das flächendeckende geplante
5G-Mobilfunknetz, Bestrahlung selbst mittels Satelliten.
Für die betroffenen Kreaturen gibt es dann kein Entrinnen mehr.
09.11.2018, Seite 1/3
Vorstand:
Klaus Schuhmacher
Doris Reim
Reinhardt Kremer
Helga Werner
Kontaktadresse Hessen:
WEISSE ZONE RHÖN e.V.
Am Joßberg 11
36142 Tann
Tel. 06682-917737
Fax: 06682-917790
E-mail:
k-schuhmacher@t-online.de
Kontaktadresse Bayern:
WEISSE ZONE RHÖN e.V.
Struthbergstr. 21
97618 Wollbach
Tel. 09773-1296
E-mail:
wernerhel@t-online.de
www.weisse-zone-rhoen.de
E-mail:
weisse-zone-rhoen@web.de
Bekanntlich wird momentan politischer Druck erzeugt, um die
Bedingungen für die Ausgestaltung der 5G-Frequenzenversteigerung
so zu formulieren, dass die Firmen und Konzerne regelrecht
gezwungen sein werden, eine nahezu hundertprozentige
Bankverbindung:
VR-Bank NordRhön eG
IBAN: DE34 5306 1230 0001 7057 33
BIC: GENODEF1HUE
Gläubiger-Identifikationsnr.:
DE24ZZZ0000068299Lebensraum für elektrosensible Menschen
„Versorgung“ der Bevölkerung zu gewährleisten. Dabei ist diesen Akteuren
klar, dass dieses Ansinnen rechtlich problematisch ist. Gerade angesichts
der neuesten Forschungsresultate aus den USA und den Ihnen sicher
bekannt gewordenen Forderungen nach einer Höherstufung bei der
Internationalen Krebs-orschungsagentur IARC auf „wahrscheinlich
krebserregend“ (2A) oder sogar hoch auf Warnstufe 1 ist Vorsorge
geboten – und eine flächendeckende Bestrahlung der Bevölkerung
rechtlich und ethisch nicht länger zu verantworten. Bitte halten Sie darum
gegenüber dem (wirtschafts-)politischen Drängen unbedingt stand!
Jenseits des Krebsrisikos wirkt sich Mobilfunk zudem für eine real
existierende Minderheit unmittelbar schmerzhaft, mitunter
lebensbedrohend, aus - nämlich für die sogenannten Elektrosensiblen. In
unserem Verein haben wir viele Mitglieder, die bereits die jetzige Situation
als schier unerträglich empfinden (dazu im Anhang eine Aufreihung
persönlicher Schilderungen). Wir kennen nur zu gut die offizielle
Einschätzung der Betroffenen als „Psycho-Fälle“, doch diese zynische
Wahrnehmung der Technik-Opfer geht einseitig an der brutalen Realität
vorbei, dass Mobilfunk tatsächlich auch biologische Effekte (übrigens
ebenso an Tieren und Bäumen) zeitigt. Hierzu gibt es einschlägige
Literatur (z.B. das Buch von der Medizinerin Dr. Chr. Aschermann, 2017).
Sowohl wegen des nicht mehr abzustreitenden Krebsrisikos als auch
wegen der nicht länger zu diskriminierenden Minderheit Elektrosensibler
ersuchen wir Sie dringendst, neben dem Ruf nach noch mehr technischem
Luxus auch den verzweifelten Schrei Tausender Menschen um Abhilfe zu
hören – insbesondere mit Blick auf den kommenden 5G-Mobilfunk, dessen
Einführung Wissenschaftlern rund um die Welt große Sorgen bereitet
(dazu der Internationale 5G-Appell: https://www.5gspaceappeal.org/the-
appeal/). Was wirtschaftspolitisch gewiss gut gemeint ist, lässt sich
angesichts der Gesamtforschungslage und der Nöte vieler Menschen nicht
guten Gewissens durchzusetzen und wird ggf. harte juristische Kämpfe zur
Folge haben. Bekanntlich rechnet schon jetzt der Deutsche Städte- und
Gemeindebund nicht damit, „dass ein erneuter scheinbar unkontrollierbarer
Wildwuchs der Standorte von Mobilfunkanlagen als alternativlose
Voraussetzungen einer prosperierenden Gemeindeentwicklung von der
Bevölkerung ohne weiteres akzeptiert würde.“
09.11.2018
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Helfen Sie als Bundespräsident bitte mit, dass mehr Menschlichkeit in der
anstehenden Entscheidungsfindung erkennbar wird. Nicht nur einen
Anspruch auf „Versorgung“ sollte es künftig geben, sondern paritätisch
einen Anspruch auf Nichtversorgung durch die so umstrittene Strahlung!
Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Antwort
Klaus Schuhmacher
1. Vorsitzender,
stellvertretend für den gesamten Vorstand
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